Das Kompetenzzentrum für Menschen mit Prader-Willi-Syndrom der Stiftung kreuznacher diakonie

Räumlichkeiten

Zum Wohnangebot gehören acht Einzelzimmer, jeweils mit eigenem Bad/WC und eigener Terrasse. Die Zimmer sind durch die BewohnerInnen individuell eingerichtet. Es gibt einen offenen Wohnbereich mit Zugang zu dem gemeinsamen Garten. Die Küche und der daran angrenzende Vorratsraum sind für die Bewohner:innen nicht frei zugänglich. Kochen und Richten von Essen geschehen immer in Begleitung einer Mitarbeitenden. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich neben dem Beratungszentrum ein Fitnessraum. Dieser wird für das tägliche Sport- und Bewegungsangebot in der Gruppe genutzt. Eine individuelle Nutzung ist immer möglich. 

Betreuung

Die Organisation der Wohngruppe ist den speziellen Bedürfnissen von Menschen mit PWS angepasst.

Individuelle Betreuung, Unterstützung sowie bedarfsorientierte Förderung der Selbstständigkeit stehen hier im Vordergrund. Dabei verfolgen die Mitarbeitenden das Leitbild „Hilfe so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Eingeleitet wird dies durch die Festlegung individueller Maßnahmen in einem Gesamtplan zusammen mit den Psychologinnen des PWS-Beratungszentrums. Das Betreuungs- und Unterstützungskonzept ist so ausgerichtet, dass es Menschen mit PWS eine weitestgehende Teilhabe am Leben und in der Gemeinschaft gewährleistet.

Medizinisch/therapeutische Maßnahmen

Der Gesundheitszustand der Bewohner:innen ist ein Schwerpunkt der Betreuung und wird regelmäßig ärztlich überprüft. Individuell werden medizinische und therapeutische Maßnahmen eingeleitet, beispielsweise Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und andere. Diese Maßnahmen werden teilweise auch am Arbeitsplatz durchgeführt. Zudem nehmen die Fachkräfte der Wohngruppe bei Bedarf Kontakt zu weiteren Fachärzten auf.

Ernährungsmanagement

Durch feste Mahlzeiten wird den Bewohner:innen Ernährungssicherheit geboten. Damit reduziert sich eine Stressquelle, die sonst aus Ängsten entsteht, nicht regelmäßig und ausreichend zu Essen zu bekommen. Insgesamt gibt es drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten (ZM). Die niedrigkalorischen ZM dienen dazu, die Abstände zwischen den Hauptmahlzeiten zu verkürzen. Diese werden im wöchentlichen Bewohner:innen-Team ausgewählt und in einem Plan festgehalten. In allen Lebensbereichen erfolgt ein PWS-spezifisches Mittagessen. Das Team steht zudem regelmäßig mit einer Ernährungsberaterin in Kontakt, damit eine ausgewogene Ernährung innerhalb der reduzierten Kalorienmenge gewährleistet ist. Gemeinsames Kochen findet jedes zweite Wochenende statt.

Bewegungsmanagement

Es gibt ein breites und verpflichtendes Bewegungsprogramm, wie: Spazierengehen, Walken, angeleitetes Training im Fitnessraum, Schwimmen, Hundespaziergänge, individuell auch Reiten und saisonale sportliche Aktivitäten.

Zusammen mit dem Ernährungsmanagement ist das übergeordnete Ziel, den Abbau von Fettgewebe und Aufbau des Muskelgewebes der Bewohner:innen zu begünstigen.

Freizeit

An den Wochenenden und in den Urlauben werden mit den Bewohner:innen, abhängig von Jahreszeit, Angebot und individuellen Interessen Ausflüge unternommen.

Arbeit und Beschäftigung

Ein wichtiger Baustein innerhalb der umfassenden Betreuung der Bewohner:innen ist die Schaffung eines zweiten Lebensbereiches außerhalb der Wohngruppe. Alle Bewohner:innen besuchen täglich die WfbM der kreuznacher diakonie in Bad Sobernheim. Dort haben sie einen nach ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten ausgerichteten Arbeitsplatz, sowie eine PWS-gerechte Betreuung. Zur Vorbeugung von Krisen besteht ein täglicher fachlicher Austausch zwischen den beiden Lebensbereichen.